Kabel Deutschland übernimmt Tele Columbus

Micha

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Pressebericht: Kabel Deutschland übernimmt Tele Columbus

Das Tauziehen um den kleineren Kabelnetzbetreiber Tele Columbus ist laut Medienberichten beendet. Demnach hat sich Marktführer Kabel Deutschland im Rennen um den hoch verschuldeten Anbieter durchgesetzt.

Wie die "Financial Times Deutschland" in ihrer Montagsausgabe unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete, sei die ebenfalls als Interessent gehandelte Deutsche Telekom in der Schlussphase des Übernahmekampfes aus dem Rennen geschlagen worden. Kabel Deutschland dürften aufgrund der marktbeherrschenden Stellung des Unternehmens strikte Vorgaben seitens des Bundeskartellamts erwarten. "Die werden sicher ein paar Auflagen kriegen", zitierte die Zeitung einen Brancheninsider.

Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein hatte zuletzt Mutmaßungen über eine Übernahme von Tele Columbus nicht bestätigen wollen, aber ein grundsätzliches Interesse an Zukäufen eingeräumt. "Natürlich sind wir an Konsolidierungen in unserem Netzgebiet interessiert. Für mögliche Akquisitionen würden wir auch über den finanziellen Spielraum verfügen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" noch Ende März.

Konkrete Angaben zum Kaufpreis und eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Die Eigner von Tele Columbus hatten nach letzten Wasserstandsmeldungen aus der Branche mindestens 600 Millionen Euro für ihr Unternehmen verlangt, was etwa dem sechs- bis siebenfachen des operativen Gewinns entspricht. Der Schuldenstand beläuft sich ebenfalls auf rund 600 Millionen Euro. Mit dem Verkauf war die Investmentbank Rothschild beauftragt worden. Allerdings würde die hohe Anzahl an Gesellschaftern, welche an Telecolumbus beteiligt sind, den Prozess erschweren, hieß es zuletzt.

Nach der Fusion von Unitymedia und Kabel BW im vergangenen Jahr steht Kabel Deutschland einem größeren Konkurrenten gegenüber. Während die beiden Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg aktiv sind, ist Kabel Deutschland in den übrigen Bundesländern tätig. Insbesondere in Ostdeutschland ist Tele Columbus aktiv, das dort sowie in einigen westdeutschen Schwerpunktregionen in der sogenannten Netzebene Vier, also bei direkten Hausanschlüssen, aktiv ist. Tele Columbus versorgt rund 2,1 Millionen Haushalte mit Kabel-TV, Internet und Telefonie.

Quelle: digitalfernsehen
 

rita1955

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da waren es nur noch zwei

oder anders, da hätte das BK-Netz auch bei der Deutschen Telekom bleiben können

Rita
 

matz79

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Der deutschlandweit aktive Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland übernimmt den verschuldeten Anbieter Tele Columbus. Der Kaufpreis soll 603 Millionen Euro betragen. Allerdings steht noch die Zustimmung des Bundeskartellamtes aus.

Wie Kabel Deutschland am Montag mitteilte, sehe die Vereinbarung vor, dass sowohl der Geschäftsbetrieb als auch sämtliche Beteiligungen der Tele Columbus Gruppe durch den nach eigenen Angaben größten Kabelbetreiber Deutschlands erworben werden. Mit der Fusion hoffe Tele Columbus nicht nur auf die vollständige Tilgung seines Schuldenstands, der sich auf rund 600 Millionen Euro belaufen soll. Vielmehr soll damit auch die Trennung der Kabelnetzebenen weitgehend aufgehoben werden, ähnlich dem Modell von Unitymedia und Kabel BW. Allerdings muss das Bundeskartellamt der Fusion noch zustimmen. Noch vor wenigen Tagen hieß es, dass dem Amt noch keine Anmeldung der Übernahme von Tele Columbus durch KDG vorliege.

Damit stünden den meisten Kunden von Tele Columbus erstmals die Breitband-Internetangebote und die neuen TV-Dienste von Kabel Deutschland zur Verfügung, hieß es.Tele Columbus verfügt über rund 1,7 Millionen Abonnenten in 2,1 Millionen angeschlossenen Haushalten mit Kabelanschluss. Der Anbieter, der in weiten Teilen im Versorgungsgebiet von Kabel Deutschland operiert, ist vorrangig in Dresden, Magdeburg und Potsdam vertreten

Ohne Frage wird die Erlaubnis einer Fusion seitens Bundeskartellamts keine einfache Aufgabe, da sich erst Ende letzten Jahres mit der Kabel-BW-Übernahme durch Unitymedia zwei große Kabelnetzbetreiber zusammengetan haben. Darüber hinaus wird sich Kabel Deutschland mit hoher Wahrscheinlichkeit im Falle einer Fusion aufgrund seiner marktführenden Position im deutschen Kabelmarkt mit einigen Auflagen anfreunden müssen. Denkbar wäre eine Abschaffung der Grundverschlüsselung der privaten Free-TV-Sender. Spätestens seit der Auflage für Unitymedia ab 2013 keine Kanäle mehr grundverschlüsselt anzubieten, gilt dies als Option bei weiteren Kabelfusionen.

Quelle: DF
 
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