Zuschauern droht mehr Primetime-Werbung

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EU überarbeitet Fernsehrichtlinie
Zuschauern droht mehr Primetime-Werbung


Wenn im Fernsehen Werbung kommt, wird weggezappt - diese Regel gilt in vielen Haushalten. Künftig könnte das noch sehr viel häufiger passieren: Als Reaktion auf Youtube und Co. will die EU anscheinend ihre Fernsehrichtlinie überarbeiten.

Europäischen Fernsehzuschauern droht möglicherweise bald mehr Werbung. Das "Handelsblatt" berichtet auf seiner Internetseite von einer neuen EU-Richtlinie, wonach TV-Sender in Zukunft alle 20 Minuten Werbung schalten könnten. Aktuell dürfen sie höchstens alle halbe Stunde einen Werbeblock zeigen.

Gemäß des Entwurfs der Richtlinie darf künftig ein Fünftel der Sendezeit zwischen 7 Uhr und 23 Uhr für Werbung reserviert werden. Das bedeute in der Praxis, dass die Sender vor allem in der "Primetime" am Abend vermehrt Werbung laufen lassen könnten. Bisher seien während der Spielfilme, Serien oder Fußballspiele am Abend maximal zwölf Minuten Reklame pro Stunde erlaubt.

Mit der Richtlinie soll auch erlaubt werden, während des Programms einzelne schnelle Spots einzuspielen. Außerdem könnten nach dem Bericht des "Handelsblatts" Einschränkungen beim Productplacement entschärft werden, also beim gezielten Platzieren eines Produktes in einer Sendung.

EU-Digitalkommissar Günther Oettinger will die Richtlinie wohl am Mittwoch vorstellen. Sie ist eine Reaktion auf die Entwicklung des Videoangebots im Internet. Videoplattformen wie Youtube haben bei ihrer Werbeplanung bisher weitgehend freie Hand, erstmals soll die Richtlinie aus diesem Grund auch für sie gelten. Gleichzeitig sollen Onlineplattformen künftig auch Hasskommentare und anderes juristisch relevantes Material aus ihrem Angebot entfernen und sich ansonsten ebenso wie Fernsehsender dem Jugendschutz verpflichten.

Quelle: n-tv
 
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