Offiziell: Bundeskartellamt untersagt Tele-Columbus-Übernahme

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Offiziell: Bundeskartellamt untersagt Tele-Columbus-Übernahme

Nachdem Kabel Deutschland bereits am Montag bekannt gab, dass dem Bundeskartellamt die gemachten Zusagen für die geplante Übernahme von Tele Columbus wohl nicht ausreichen werden, hat die Behörde der Fusion nun offiziell eine Absage erteilt.

Kabel Deutschland darf den kleineren Konkurrenten Tele Columbus nicht schlucken. Wie das Bundeskartellamt am Freitag bekannt gab, ist die Behörde nach intensiver Prüfung des Antrags zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Freigabe der Übernahme zu einer erheblichen Verschlechterung der Wettbewerbsbedingungen geführt hätte und der Fusion beider Unternehmen daher eine Absage erteilt.

Gerade in den neuen Bundesländern zähle Tele Columbus zu den wichtigsten Wettbewerbern der KDG, sodass gerade für die Wohnungswirtschaft mit dem Zusammenschluss vielerorts in Zukunft eine Alternative wegfallen würde. "Der Wegfall von Tele Columbus würde damit das bundesweite Oligopol der beiden großen regionalen Kabelnetzbetreiber weiter verfestigen", erklärte dazu Bundeskartellamts-Präsident Andreas Mundt.

Kabel Deutschland hatte dagegen ins Feld geführt, dass der Konzern mit der Übernahme auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen tätig werden und damit den Wettbewerb mit Unitymedia Kabel BW anfachen könne. Die Behörde teilte diese Ansicht allerdings nicht. Aufgrund laufender Verträge sei mit einem Vorstoß der KDG in näherer Zukunft nicht zu rechnen. Zudem könne der Konzern aus Unterföhring auch ohne eine Übernahme von Tele Columbus in besagten Gebieten aktiv werden, hieß es in der Begründung. Außerdem befürchtete das Bundeskartellamt, dass sich eine Zusage negativ auf den Einspeisemarkt - immerhin würde die KDG ihre Reichweite nicht unerheblich erhöhen - sowie den Signallieferungsmarkt auswirken würde.

Vorteile brächte die Fusion dagegen im Bereich von Telefonie und Internet, dessen Angebot im Wettbewerb mit der Deutschen Telekom verbessert werden könnte. Diese positiven Aspekte wiegen nach Ansicht der Behörde im Vergleich zu den erheblichen Struktur- und Wettbewerbsverschlechterungen in der TV-Versorgung aber nicht schwer genug, um die Übernahme freizugeben. Um diese zu beseitigen, hatte Kabel Deutschland sich bereit erklärt, die Tele-Columbus-Netze in Berlin, Dresden und Cottbus zu verkaufen. Zu wenig für die Kartellwächter, immerhin werde dadurch nicht einmal die Hälfte des erforderlichen Volumens erbracht. Zu weiteren Zusagen war Kabel Deutschland nicht bereit.

Die Entscheidung der Kartellwächter, die Übernahme von Tele Columbus zu untersagen, ist bisher noch nicht rechtskräftig. Beide Unternehmen haben einen Monat Zeit Beschwerde einzulegen, über die dann das OLG Düsseldorf entscheiden würde.

Quelle: digitalfernsehen
 

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Tele Columbus will Wachstumskurs eigenständig fortsetzen

Nach der offiziellen Untersagung des Zusammenschlusses von Kabel Deutschland und Tele Columbus durch das Bundeskartellamt präsentiert Tele Columbus ein gestiegenes Geschäftsergebnis und sieht seine eigene Bedeutung durch die seitens des Kartellamts befürchteten negativen Auswirkungen auf den Gestattungswettbewerb gewürdigt: Für die Versorgung von Wohnungsunternehmen mit dem TV-Signal über das Breitband-Kabelnetz spiele Tele Columbus als Marktteilnehmer nach den Feststellungen der Kartellbehörde eine wichtige Rolle. Auch für den Einspeisemarkt, also die Verbreitung von TV-Programmangeboten im Kabelnetz, seien negative Folgen erwartet worden. Tele Columbus setze nun seinen Wachstumskurs als integrierter Anbieter von Fernsehen, Internet und Telefonie eigenständig fort, teilte der Kabelnetzbetreiber am 22. Februar mit.

Der aktuelle Beschluss des Bundeskartellamts unterstreiche die große Bedeutung von Tele Columbus für die Wohnungswirtschaft insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern: In vielen Regionen sei der Berliner Anbieter nach Einschätzung des Bundeskartellamts der einzig verbliebene größere Wettbewerber zum Großunternehmen Kabel Deutschland. Dabei sei Tele Columbus in vielen Leistungsbereichen der Multimediaversorgung führend: Als einziger großer Kabelnetzbetreiber biete Tele Columbus in seinen integrierten Glasfaser-Koax-Netzen alle 14 öffentlich-rechtlichen HDTV-Programme. Und mit Internet-Geschwindigkeiten bis zu 128 Megabit pro Sekunde liege das Unternehmen auch bei den Internetprodukten an der Spitze des Marktes, teilte der Berliner Kabelnetzbetreiber mit.

Klarheit für die enge Partnerschaft mit der Wohnungswirtschaft

„Wir bedauern die Entscheidung des Bundeskartellamts, aber es ist gut, dass nach einem langen Verfahren nun Klarheit geschaffen wurde und wir unsere gewohnt enge Partnerschaft mit der Wohnungswirtschaft weiter vertiefen können“, erklärt Dietmar Schickel, Geschäftsführer und Chief Operating Officer (COO) der Tele Columbus-Gruppe. „Diese Klarheit ist auch für unsere wohnungswirtschaftlichen Partner wichtig, die mit uns langfristige Versorgungsvereinbarungen auf Basis der modernsten Übertragungstechnologien schließen und so die Entwicklung und Aufrüstung der Netzinfrastruktur für die Zukunft gemeinsam mit Tele Columbus vorantreiben.“

2012 stärkstes Wachstum der jüngeren Unternehmensgeschichte

Im Geschäftsjahr 2012 erzielte Tele Columbus nach dem vorläufigen Jahresabschluss das stärkste Wachstum der jüngeren Unternehmensgeschichte: Während der Gesamtumsatz auf 237 Millionen Euro stieg, konnte das operative Geschäftsergebnis (EBITDA) um knapp zehn Prozent auf 94,2 Millionen Euro gesteigert werden, hieß es. Dabei wären rund 62 Millionen Euro in den Ausbau der Multimedianetze und die Aufrüstung der Infrastruktur mit dem modernsten Internet-Standard EuroDOCSIS 3.0 investiert worden. Auch bei der Vermarktung der neuen Multimediadienste hat Tele Columbus eigenen Angaben zu Folge kräftig zugelegt: Zwischen Januar und Dezember 2012 stieg die Zahl der Digital-TV-Kunden um 42 Prozent, die Zahl der betriebenen Internetanschlüsse um 39 Prozent und die Zahl der Telefonkunden um 42 Prozent. In den Tele Columbus-versorgten Wohnungsbeständen surfe somit bereits jeder fünfte Haushalt mit Hochgeschwindigkeit über einen Breitbandanschluss des Kabelnetzbetreibers, teilte dieser mit.

„Unsere Aufgabe ist es nun, den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter fortzusetzen. Nachdem einige bewegte Phasen in der Vergangenheit erfolgreich bewältigt wurden, ist Tele Columbus heute ein Telekommunikationsunternehmen mit einer soliden wirtschaftlichen Situation“, ergänzt Ronny Verhelst, Chief Executive Officer (CEO) der Tele Columbus-Gruppe. „Neben dem Ausbau des operativen Geschäfts insbesondere durch die Vermarktung von Zusatzdiensten bleibt es künftig auch weiterhin unser Ziel, mögliche zusätzliche Potenziale auf Gesellschaftsebene auszuschöpfen, um die strategischen Chancen unseres Marktes noch besser wahrnehmen zu können.“

Quelle: infosat
 
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